Sitzung: 24.01.2006 Ausschuss für Kultur und Erwachsenenbildung
Beschluss: Kenntnis genommen.
Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 20062023-00
Punkt : 9 |
Vorlage 14/2023-00 Kinderfreundlichkeit des Ostfriesischen Landesmuseums – Rathaus am Delft; - Antrag der FDP-Fraktion vom 09.01.2006 - |
Frau Eilers gibt den Vorsitz an ihren Stellvertreter, Herrn Ammersken, ab. Sie bedankt sich bei der Verwaltung für die zügige Aufnahme des Punktes auf die Tagesordnung. Gerade der Punkt „Kinderfreundlichkeit“ hätte im Konzept große Bedeutung eingenommen, konnte aber bisher noch nicht wirklich realisiert werden. Sie erinnert an das kommunale Leitziel, welches sich auf Kinder- und Jugendfreundlichkeit beziehe. Ihres Erachtens sollte bezüglich der finanziellen Situation etwas mehr Vermittlungsarbeit bei den Bürgern geleistet werden.
Herr Dr. Scheele erklärt, es sollte versucht werden, auch komplexere Zusammenhänge für ein nichtgeschultes Publikum – insbesondere für Kinder und Jugendliche – leicht und explizit darzustellen. Seines Erachtens würde das Haus bei einer Begeisterung der Kinder auch für die Erwachsenen ein Erfolg. Besonders positiv hervorgehoben würde von den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, erstmals vom Erdgeschoss bis in den Turm geführt werden zu können. Dies hätte es in Emden noch nie gegeben und würde auch in anderen Städten noch nicht angeboten.
Seines Erachtens sollte der ca. 45 m² große geschaffene Raum, der sich hinter der offenen Galerie befinde (frühere Hausmeisterwohnung), als „Vertiefungsraum“ genutzt werden. Wunsch der Verwaltung sei es, ein Netzwerk zu schaffen, um ein bedürfnisorientiertes, abwechslungsreiches, interaktives und qualitativ hochwertiges Programm in Zusammenarbeit mit weiteren Trägern anbieten zu können. Er verweist auf die stattgefunden Lehrerfortbildungen zu Themen, wie z. B. „Seefahrt in Ostfriesland“, die möglichst dauerhaft im Museum integriert werden sollten. Die Verwaltung versuche, alle durchgeführten Veranstaltungen anhand von Fragebögen abzufragen, um mit diesen Ergebnissen zu arbeiten. Das gleiche gelte für das Besucherbuch, in dem sowohl positive als auch negative Einträge zu finden seien. Gerade jüngere Besucher nutzten diese Quelle, um klar ihre Meinung zu äußern.
Es sollten regelmäßige Angebote, Präsentationen und Einzelangebote zukünftig vorbereitet werden. Ein bis zwei Nachmittage in der Woche sollten vorbehalten sein, in denen Workshops für Kinder angeboten würden. Möglich seien auch Museumsrallyes, Kindergeburtstagsfeiern und spezielle Kinderführer. Außerdem sollte es in Kürze wieder eine Anziehrüstung für Kinder geben sowie Unterrichtsmaterial für die Lehrer. Er kündigt für das Frühjahr 2006 spezielle Kinderseiten im Internet an. Auch hoffe er auf die Umsetzung eines Audio-Guide, der sich insbesondere bei Kindern und Jugendlichen in der Kunsthalle bewährt hätte. Derartige Angebote sollten dauerhaft ins Museum integriert werden. Anschließend geht er ausführlich auf die Rüstkammer ein. Seines Erachtens sei es fraglich, was heutzutage noch zum Thema Krieg und Gewalt dargestellt werden sollte und ob solche Ausstellungen überhaupt unterhalten könnten. Er erinnert an die körperlichen Erfahrungen einiger Besucher, die hiermit in Verbindung ständen. Zusätzlich sollten spezielle Musikinstrumente überprüft und anschließend für museumspädagogische Aktionen eingesetzt werden.
Er verstehe in dem Antrag der FDP-Fraktion vom 09.01.2006 die Nachfrage nach der Besetzung der Stelle für Museumspädagogik und bittet, um die Aufgaben qualifiziert wahrnehmen zu können, um ein entsprechendes Votum des Fachausschusses.
Herr Dr. Kleinschmidt begrüßt den Antrag der FDP-Fraktion. Er könne der in der Presse erschienenen Mitteilung, das Museum sei kinderunfreundlich, nicht zustimmen und berichtet von dem Besuch einer begeisterten Kindergruppe aus Norden. Er bemängelt die befristeten Stellen der Museumsmitarbeiter. Es sei nicht möglich, mit zwei Kräften mehrere Schulklassen museumspädagogisch zu schulen.
Das zweisprachige Erfahren der Geschichten (in Deutsch und Englisch) finde er bemerkenswert. Ebenfalls kinderfreundlich sei es, von Kindern bis zu 12 Jahren keinen Eintritt zu verlangen. Dies hätte allerdings den Nachteil, dass Kinder mit Begeisterung den Fahrstuhl zum Auf- und Abfahren benutzten. Dieses Problem würden die Aufsichtskräfte aber freundlich unterbinden. Er appelliert an die Sitzungsmitglieder, dem Direktor des Landesmuseums so bald wie möglich mit Sachmitteln und einer hauptamtlich eingerichteten Stelle eines Museumspädagogen auszuhelfen.
Frau L. Meyer möchte wissen, ob für Babys oder Kleinkinder eine Betreuung vorhanden sei. Dies wäre gerade für Touristen wünschenswert.
Herr Dr. Scheele erwidert, er bedauere, dass zwar Räumlichkeiten aber leider nicht das entsprechende Personal für diese Aufgaben zur Verfügung ständen. Er erinnert an den im Jahre 2002 von der Stadt Emden gewonnenen Wettbewerb für Museumspädagogik, den seinerzeit die Nds. Sparkassenstiftung veranstaltet hätte. Der Museumsdirektor weist darauf hin, dass die Kolleginnen und Kollegen, die das Museum unterstützten, neben ihrer eigentlichen Tätigkeit zusätzliche Leistungen im Servicebereich übernähmen. Dies verdiene besondere Anerkennung.
Ergebnis: |
Kenntnis genommen. |